Kooperation mit Modedesignabsolventin Matea

Der Onlinehandel bringt viele Vorteile mit sich, allerdings erhalten wir oft Retouren mit beschädigter und somit unverkäuflicher Ware. Oftmals handelt es sich hier nur um ein kleines Loch oder einen Fleck. Um diese Artikel nicht weg werfen zu müssen haben wir ein Upcycling-Projekt gestartet, welches wir mit Modedesignstudenten/innen umgesetzt haben. Gerne möchten wir euch hier die kreativen Ergebnisse präsentieren.
Liebe Matea bitte stelle dich kurz vor! 
Ich heiße Matea, bin 24 Jahre alt, komme aus Hamburg und habe gerade meinen Bachelor of Arts an der Akademie für Mode & Design in Hamburg gemacht.
Was fasziniert dich an Modedesign?
Die Art und Weise, wie Mode unsere Stimmung und Ausstrahlung beeinflusst. Sie spiegelt unsere Identität und unsere Gefühle wider und bietet viel Raum für Kreativität. Zudem ermöglicht das Kreieren von Mode, das auszudrücken, was einem wichtig ist. Sei es beispielsweise Ästhetik, Komfort, Nachhaltigkeit, Handwerk oder alles zusammen – die Möglichkeiten sind unendlich. Das finde ich, ist das Schöne daran, man kann seiner Fantasie freien Lauf lassen.
Woraus entstand die Idee für deine Kollektion und was ist das Konzept dahinter?
Ich habe meine Kollektion nach dem Märchen Allerleirauh benannt, da ich dieses schon als Kind sehr geliebt habe. Es erzählt die Geschichte einer klugen jungen Frau, die sich nicht unterkriegen und von einem vermeintlich Stärkeren beherrschen lässt. Was mich jedoch besonders an Allerleirauh inspiriert, sind ihre vier Kleider: ein Mantel aus tausenderlei Pelz und Rauchwerk, ein Kleid so golden wie die Sonne, eines so silbern wie der Mond und eines so glänzend wie die Sterne.
   
Alle vier Kleider nehmen großen Einfluss auf Allerleirauhs Schicksal, sie drücken ihre Identität, ihre Intentionen und ihre Gefühle aus. Einigen Interpretationen zufolge, steht der Pelzmantel für das Ungezähmte und Wilde, das Mondkleid für unsere Gefühle, das Sonnenkleid für die Selbsterkenntnis und das Sternenkleid für die Beziehung zwischen unserer Selbst und unserer Umwelt.
   
Ich finde, dies hat etwas sehr poetisches – etwas – was ich gerne in meiner Kollektion aufgreifen wollte. Sie soll extravagant, feminin, aber auch wild und kontrastreich sein. Dies wird mit ausladenden Röcken aus Tüll, mit voluminösen Puffärmeln, glänzenden Brokat Stoffen, Patchwork Mustern, ausfransenden Säumen, sowie asymmetrischen Schnittführungen unterstrichen.
   
Zudem war es mir wichtig, den Aspekt der Nachhaltigkeit zu beachten, indem ich die ausrangierten Röcke aus Tüll, Stoffreste aus meiner Uni und weitere gebrauchte Kleidungsstücke aus dem Stilbruch in den Herstellungsprozess meiner Kollektion integriert habe. Die Trägerin meiner Kollektion soll sich wie Allerleirauh fühlen – frei, schön und voller Selbstvertrauen.
Warum wolltest du Tüll in deine Kollektion integrieren?
Tüll ist ein sehr zartes Material. Kombiniert mit den eher strengen Formen meiner Kollektion verleiht es den Looks eine gewisse Leichtigkeit. Zudem lassen sich mit transparenten Tüll anhand von Layering oder Raffen sehr interessante dreidimensionale Effekte erzielen. Außerdem finde ich, dass Tüll sehr elegant und feminin ist und somit perfekt zu meinem Konzept passt.
   
Was war dein Lieblingsprojekt während deines Studiums?
Besonders viel Spaß hatte ich bei der Realisierung meiner BA Kollektion, einfach weil man alles anwenden konnte, was man während des Studiums gelernt hatte. Überdies konnte ich viele neue Erfahrungen sammeln und auch ganz neue Seiten an mir selbst entdecken.
   
Zum Beispiel hatte ich meine Designs vorher hauptsächlich in Mode Illustrationen zum Ausdruck gebracht. Jedoch sieht so ein Entwurf oft besser auf dem Papier, als an der Schneiderpuppe aus. Ich fing daher an, mehr über Drapage und über die Stofflichkeit zuarbeiten, etwas was den Design Prozess deutlich erleichterte und ihn auch vielseitiger machte.
Was ist ein Wunschprojekt von dir?
Eine Freundin von mir und ich planen gemeinsam eine Kollektion zu entwerfen. Wir haben uns schon während des Studiums gerne ausgetauscht und uns gegenseitig Feedback gegeben und stellen uns eine Zusammenarbeit sehr spannend vor, da man so sehr vielschichtige und interessante Ergebnisse erzielen kann. Außerdem hätte ich große Lust eines Tages Looks für den Red Carpet Looks zu kreieren.
   
Herzlichen Glückwunsch zu deinem abgeschlossenen Bachelor, wie geht es jetzt bei dir weiter?
Danke! Erstmal möchte ich mich gerne für ein Praktikum bewerben, um einen guten Einblick in den realen Berufsalltag eines Mode Designers zu bekommen. Danach hoffe ich, dass ich einen Job finde, der mir Spass macht, mich erfüllt und bei dem ich viel lernen kann

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