Die beliebtesten Hochzeitsbräuche

Bei fast keinem anderen Fest wird so viel Tradition bewahrt, wie bei der Hochzeit. Schon vor der Hochzeit wird viel Wert auf Bräuche wie den Polterabend oder den Junggesellinnenabschied gelegt. Weiter geht es dann mit der standesamtlichen Trauung über die Hochzeitszeremonie bis hin zur großen Feier mit anschließendem Honeymoon. Was die beliebtesten Bräuche sind und wo diese herkommen, verraten wir euch heute.

Hochzeitsbräuche, Wedding, JGA, Hochzeit, Tüllrock, HochzeitskleidFotocredit: Sophie Brand

Woher kommen Hochzeitstraditionen im Allgemeinen?

Traditionen und Bräuche prägen das Gesellschaftsbild enorm. Heutzutage werden diese zwar nicht mehr so wichtig genommen wie damals, trotzdem haben sich manche Traditionen so verankert, dass sie als selbstverständlich hingenommen werden. Oftmals wissen wir gar nicht wo diese, aber eigentlich herkommen. Viele Hochzeitsbräuche sind aus dem Aberglauben früherer Zeiten entstanden. So brachte es beispielsweise Unglück, wenn der Bräutigam die Braut vor der Hochzeit sieht, deshalb verbringen viele Paare die Nacht vor der Hochzeit getrennt. Dies ist nur einer von vielen Bräuchen. Im folgenden haben wir ein Paar der beliebtesten Hochzeitstraditionen zusammengefasst.


Der Junggesellenabschied

Ursprünglich stammt diese Tradition aus England ”Hen’s Night” bzw aus den USA “Bachelor Party”. Der JGA ist eine schöne Gelegenheit, um gemeinsam mit den Freundinnen einen aufregenden Abend zu erleben. Diese Tradition ist sehr beliebt und oftmals feiern Braut und Bräutigam am selben Abend, aber selbstverständlich voneinander getrennt.

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Polterabend

Der Polterabend ist eine der ältesten Traditionen. Mit dem Lärm von zerbrechendem Porzellan sollen böse Geister vertrieben werden. Da Glas ein Symbol des Glücks ist, welches bei einer Ehe selbstverständlich heil bleiben soll, darf kein Glas zerschlagen werden. Das Paar muss anschließend die Scherben gemeinsam zusammenkehren und zeigt damit, dass es auch in der Zukunft alle Lasten teilen wird.

Brautstrauß werfen

Auch dieser Brauch kommt ursprünglich aus den USA. In Deutschland ist es die Aufgabe des Bräutigams den Brautstrauß zu besorgen. Damit er auch zum Kleid und den Wünschen der Braut passt, berät in der Regel die Brautmutter oder die Trauzeugin den Bräutigam bei dieser Aufgabe.

Kurz vor Mitternacht versammeln sich die weiblichen, single Gäste hinter der Braut, die dann den Blumenstrauß kopfüber in die Menge wirft. Diejenige, die den Strauß fängt, kann sich als nächste auf eine Hochzeit freuen. In den USA wird nach dem Brautstrauß werfen auch noch das Strumpfband der Braut in die Menge der unverheirateten Männern geworfen. Wer die Trophäe ergattert, muss mit der Brautstrauß-Fängerin tanzen. So hofft man, vielleicht das nächste Hochzeitspaar zueinander zu führen.

Hochzeitsbräuche, Wedding, JGA, Hochzeit, Tüllrock, HochzeitskleidFotocredit: Sophie Brand

Trauzeugen

Früher hatten die Trauzeugen nicht nur die Aufgabe, bei den Vorbereitungen zu helfen und die Eheschließung zu bezeugen, sondern auch die Aufgabe, nach der Hochzeit dem Ehepaar bei Problemen zu helfen. Bis 1998 war die Ehe zudem nur rechtsgültig, wenn die Eheschließung durch zwei Trauzeugen bestätigt wurde. Heute ist dies nicht mehr der Fall, aber der Brauch, zwei Trauzeugen zu bestimmen wird immer noch aufrecht erhalten. Das liegt aber nicht nur daran, dass die Trauzeugen bei den Vorbereitungen mit anpacken und wichtige Aufgaben wahrnehmen. Vielmehr ist es für ein Brautpaar schön zu wissen, dass es zwei Menschen gibt, die sie auf dem langen Weg zum großen Tag begleiten und immer ein offenes Ohr für ihre Anliegen und Probleme haben.

Hochzeitsbräuche, Wedding, JGA, Hochzeit, Tüllrock, HochzeitskleidFotocredit: Stefanie Roth

Hochzeitstorte anschneiden

Diese Tradition ist weltweit verbreitet. Das Brautpaar schneidet gemeinsam mit einem Messer die Hochzeitstorte an. Wessen Hand dabei oben auf liegt, wird auch in der Ehe das Sagen haben. Zudem war es früher wichtig, dass die Hochzeitstorte eine Zutat auf jeden Fall enthielt: Marzipan. Marzipan besteht bekanntlich zum Teil aus Mandeln und die verheißen Glück in der Liebe.

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Baumstamm sägen

Mit diesem Brauch wird der gemeinsame, gleichberechtigte Einsatz für das gelingen der Ehe symbolisiert. Denn beim Baumstammsägen kommt es vor allem auf eines an: Das Brautpaar muss gemeinsam und gleichmäßig am Sägeblatt ziehen, da es sich sonst im Stamm verhakt. 

Bettlaken-Herz

Auf einem großen weißen Bettlaken wird ein Herz mit den Namen des Brautpaares und dem Hochzeitsdatum aufgemalt. Nur mit Hilfe zwei kleiner Scheren darf das Brautpaar das Herz ausschneiden. Wenn das Herz ausgeschnitten ist, müssen die beiden durch das entstandene herzförmige Loch steigen.

Tauben fliegen lassen als weiße Liebesboten

Ob zwei Tauben für Braut und Bräutigam oder gleich ein ganzer Schwarm – das Fliegen lassen von schneeweißen Tauben ist ein romantischer und sehr beliebter Hochzeitsbrauch und soll Glück und Wohlstand für das Paar symbolisieren. Die Lieferung sowie Aufbau und Abbau des Korbes ist Sache des Anbieters, zurück in ihren Taubenschlag fliegen die Tiere ganz von selbst.

Reis werfen

Einen reichen Kindersegen verspricht das aus dem asiatischen Raum stammende Ritual des Reiswerfens. Inzwischen werden alternativ Blütenblätter verwendet oder Seifenblasen in die Luft gepustet.

Brautentführung

Die Brautentführung ist ein alter Brauch, bei welchem die Braut während der Hochzeit von Freunden des Bräutigams “entführt” wird. Die “Entführer” ziehen mit der Braut von Kneipe zu Kneipe, wobei der suchende Bräutigam jedes Mal die Rechnung zahlen muss. Hat er seine Braut gefunden, so muss er sie auslösen, was oft mit lustigen Aufgaben verbunden ist. Damit die Gäste während der Brautentführung nicht einsam im Saal sitzen, nehmen sie meistens an diesem Spaß teil, in dem sie sich entweder dem Lager der Entführer anschließen oder dem Bräutigam bei der Suche helfen.

Heutzutage ist die Brautentführung nicht mehr so beliebt, denn es unterbricht das Fest sowie die gute Tanz- und Feierstimmung. Wer eine Brautentführung plant sollte daher auf jeden Fall vorher mit den Trauzeugen des Brautpaares Rücksprache halten.

Hochzeitsbräuche, Wedding, JGA, Hochzeit, Tüllrock, HochzeitskleidFotocredit: Sophie Brand

Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes und etwas Blaues

Der aus England stammende Brauch ist auch in Deutschland sehr beliebt. Hierbei handelt es sich um Gegenstände, welche die Braucht während der Zeremonie bei sich trägt. Das Alte symbolisiert die Vergangenheit. Oftmals wird ein Schmuckstück der Familie verwendet. Das Neue steht für den neuen Lebensabschnitt des Ehepaars und kann sehr gut durch das Brautkleid symbolisiert werden. Das Geliehene wird meistens von der Mutter oder einer Freundin zur Verfügung gestellt und soll dem Brautpaar Geborgenheit und Glück verleihen. Da Blau die Farbe der Treue ist wird meist ein blaues Strumpfband verwendet und somit die ewige Treue symbolisiert.

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Flitterwochen

Zuletzt noch der Brauch der Flitterwochen auch Honeymoon genannt. Dieser Brauch stammt aus Irland. Damals trank das Brautpaar nach einem alten irischen Brauch einen Monat lang etwas Honigwein, um die Fruchtbarkeit sowie die Männlichkeit zu stärken. Aus dieser Tradition entstand auch der Begriff Honeymoon für die Flitterwochen.

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